ESV-Urgestein Georg Noll wird 90

Der Ehrenvorsitzende des Hönebacher Klubs war 21 Jahre Klubchef

Hönebach – Georg Noll, der Ehrenvorsitzende des ESV Hönebach, wird am Samstag 90 Jahre alt. Die geplante Feier muss allerdings wegen eines Krankenhausaufenthaltes verschoben werden.

Seine Amtszeit als 1. Vorsitzender liegt mittlerweile fast 40 Jahre zurück. Wenn unter Fußballanhängern heute trotzdem noch von der „Ära Noll-Schorsch“ gesprochen wird, sagt das viel über die Bedeutung seines Wirkens für den Verein aus. Die Vereinsgeschichte wurde in dieser Zeit entscheidend geprägt.

Nolls Vorgänger hatten in den Nachkriegsjahren die Weichen gestellt. Georg Noll hat danach von 1961 bis 1982 als Klubchef ihre Arbeit sehr erfolgreich fortgeführt. Seine Schwerpunkte legte er auf den Aufbau einer starken Organisations- und Infrastruktur und den sportlichen Erfolg. Ein weiteres Ziel war, ein Klima zu schaffen, in dem sich die Mitglieder wohl fühlen. Alle drei Aspekte haben auch heute beim ESV noch einen hohen Stellenwert.

In Georg Nolls Amtszeit fiel unter anderem die Erweiterung der Sportanlage mit dem Bau des zweiten Platzes, der Beitritt zum Verband Deutscher Eisenbahner-Sportvereine (VDES) und die Gründung der Gymnastikabteilung. Die Mitgliederzahl konnte unter seiner Führung verdreifacht werden.

In dieser Phase schafftenes die Fußballer von der B-Klasse hinauf bis in die Bezirksliga, die heute Gruppenliga heißt. Das war das Fundament für die weitere sportliche Entwicklung. Zweimal schaffte der ESV später den Aufstieg in die Landesliga und etablierte sich jeweils für mehrere Jahre dort.

Wie gefestigt der Klub ist, zeigte sich auch in den vergangenen Jahren, als die erste Mannschaft in die A-Liga abstieg, diese Rückschläge aber prompt wegsteckte. Seit dieser Saison ist der ESV wieder in der Gruppenliga angesiedelt – und man merkt Georg Noll an, wie stolz er darauf ist. Dass seine Söhne Reiner, Bernd und Dirk nicht nur den Hönebacher Fußball entscheidend mitgeprägt haben, sondern auch nach ihrer aktiven Zeit in unterschiedlichen Bereichen Verantwortung übernommen haben, dürfte Georg Noll gefallen.

Für seine Verdienste erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ehrenbrief des Landes Hessen. Er versäumt auch heute noch kaum ein Heimspiel seines Vereins und hat als kritischer Beobachter seinen Stammplatz auf der Tribüne.  

(Bericht HNA vom 11.09.2020)