Hönebach – Mit 4950 Euro haben die Fachwerkfreunde Hönebach fast die Höchstsumme aus dem Landesprogramm „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“ erhalten. Tobias Scherf, Regionalbeauftragter der Hessischen Landesregierung, brachte am Montagabend den Förderbescheid ins Niemeyer-Haus und gratulierte im Auftrag des Ministerpräsidenten Volker Bouffier zum „wertvollen Beitrag, den die Fachwerkfreunde für ihre Heimat leisten“.

Das schlüssige Konzept der Fachwerkfreunde, Alt und Jung bei einem gemeinsamen Mittagstisch im Niemeyer-Haus zusammenzubringen, habe überzeugt, sagte Scherf. Mit dem Geld sei dafür der erste Riesenschritt getan. Denn der Einbau einer Küche steht schon länger auf der Agenda im Niemeyer-Haus, sagte der Vorsitzende der Fachwerkfreunde, Christian Eimer. Er erinnerte in der kleinen Feierstunde an die zahlreichen Aktivitäten, die zur Wiederbelebung des Hauses geführt hätten. Zur 700-Jahrfeier 2015 habe man noch mal „richtig Gas gegeben“. Das schöne Fachwerk-Gebäude mit prägender Geschichte erstrahlte in neuem Glanz. Konzerte, Senioren- und Spielenachmittage, private Feiern, Autorenlesungen und Public-Viewing-Veranstaltungen bekamen ein neues Zuhause in der Bahnhofstraße 4.

Trotz guter Vernetzung in der Region und dem tollen dritten Preis beim Bundeswettbewerb Europäische Stadt habe man festgestellt, dass „nur der Verkauf von Würstchen“ nicht ausreiche, um das Niemeyer-Haus auf Vordermann zu bringen. Eine kompetente Baubegleitung habe gefehlt.

Diese Lücke füllt jetzt Architektin Angela Niering. Ihre Machbarkeitsstudie mit Schaden-Analyse habe zunächst für viel Ernüchterung im Verein gesorgt. „Wir haben im Keller Licht angemacht und vieles entdeckt, was noch angepackt werden muss“, sagte der Vorsitzende.

Jetzt wollen die Fachwerkfreunde „selbst Mittel akquirieren, Schritt für Schritt, strukturiert und mit fachlicher Begleitung – auch durch die Regionalmanagerin Sigrid Wetterau“.

Die neue Heizung soll im nächsten Jahr in Betrieb genommen werden. Für die Zimmerarbeiten habe man mit Claus Fend eine handwerkliche Bauleitung gefunden.

Außerdem steht für die Fachwerkfreunde ein großer bürokratischer Akt an: Gemeinsam mit der Architektin benötigt der Verein einen „langen Rattenschwanz an Genehmigungen“, wie zum Beispiel beim Thema Brandschutz, und zahlreiche andere Auflagen.